TARTE TROPÉZIENNE

Tarte Tropézienne

Mit den steigenden Temperaturen kommt auch wieder langsam Urlaubsfeeling auf. Diese fluffige Torte aus Brioche Teig und Cremefüllung mit dezentem Orangenaroma kenne ich aus Südfrankreich. Es gibt sie dort an jeder Ecke. Angeblich ist sie die Lieblingstorte von Brigitte Bardot. Während ich letzteres nicht persönlich bestätigen kann, weiß ich aber, dass der Name der Torte von der Stadt Saint Tropez stammt, wo sie erfunden wurde. Am ehesten lässt sich die Torte mit einem deutschen Bienenstich vergleichen. Ich liebe die Torte gekühlt als aromatisches Sommerdessert oder zum Kaffee.

Da das Originalrezept streng geheimgehalten wird, kursieren im Netz unzählige Varianten. So wie es viele unterschiedliche Brioche Rezepte gibt, gibt es auch ganz viele verschiedene Füllungen. Einige davon sind sehr kompliziert und benötigen ein Zuckerthermometer und geschlagenes Baiser-Eiweiß. Es gibt auch Varianten mit Mascarpone, mit Pudding, geschlagener Sahne, Gelatine oder Speisestärke und so weiter.

Bei der Aromatisierung gibt es auch viele Varianten. Das geht von Orangenlikör, über O-Saft und abgerieben Schalen von Orange bis hin zu Orangenblütenaroma.

Ich habe mehrere Rezepte verglichen und getestet, um für euch eine einfache, schrittweise Anleitung zu erstellen. Mein Rezept ist gut umsetzbar, aber nicht weniger authentisch. Bei mir wird die Brioche mit einer leichten Buttercreme gefüllt.

Bevor ihr euch ans Backen macht, vorweg einige Tipps:

Um die Torte herzustellen, benötigt ihr eine Küchenmaschine mit Knethaken, sonst rührt ihr euch den Handrührer heiß. 

Beginnt einen Tag vorher mit der Zubereitung des Hefeteigs und der Cremefüllung.

Ihr braucht Orangenblütenwasser. Das gibt es in den meisten türkischen Lebensmittelläden.

Unverzichtbar ist auch der Hagelzucker.

Es ist zwar nicht ganz original, aber wer mag, kann noch Beerenfrüchte in die Füllung geben, wie zum Beispiel frische Erdbeeren, Himbeeren oder Blaubeeren. Das passt sehr gut und macht die Tarte fruchtiger.

Auch wenn es auf den ersten Blick langwierig aussieht, im Prinzip ist es gar nicht kompliziert. Man braucht halt nur ein bisschen Zeit für die Zubereitung. Viel Spaß beim Nachbacken und genießen. 🥰


Teig:
400 g Mehl
70 g Zucker
1 Päckchen Trockenhefe
1 Prise Salz
5 Eier M, verquirlt (240 gr)
1 EL Orangenblütenwasser
etwas Vanillearoma
170 g Butter in Würfeln, Zimmertemperatur

Eistreiche und Deko:
Ei, gut verquirlt
Hagelzucker

Sirup:
100 ml Wasser oder O-Saft
2 EL Zucker
1 EL Orangenblütenwasser oder Orangenlikör (Cointreau oder Grand Marnier)
Eventuell etwas geriebene Orangenschale

Füllung:
400 ml Milch
1 Vanilleschote
4 Eigelb
50 g Zucker oder Puderzucker
1 EL Orangenblütenwasser
40 g Speisestärke
170 g weiche Butter, Zimmertemperatur


Am Tag davor:

Für den Teig die trockenen Zutaten in der Schüssel des Mixers mischen, Eier dazugeben und 8 Minuten mixen, bis der Teig sich von der Schüssel löst und ein Ball entstanden ist. Dabei den Teig immer wieder von den Seiten der Schüssel herunter schaben.

Jetzt die in Würfel geschnittene Butter dazugeben und nochmal 8 Minuten bei mittlerer Stufe kneten.

Den Teig auf eine Arbeitsplatte geben und mehrfach von außen nach innen wie einen Briefumschlag falten. Es ist normal, dass der Teig weich und klebrig ist. Kein extra Mehl dazugeben!

Zu einer Kugel formen und in einer Schüssel, mit einem feuchten Tuch abgedeckt 1h bei Zimmertemperatur gehen lassen, bis der Teig sich verdoppelt hat.

Jetzt den Teig erneut auf der Arbeitsplatte mehrfach falten, sodass die Luft herausgeht und in einer Schüssel als Ball, mit Folie abgedeckt über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.

Für die Creme die Milch mit dem ausgekratzten Mark und der Vanilleschote kurz aufkochen lassen und etwas abkühlen. 

In der Zwischenzeit die Eigelbe mit dem Zucker schlagen, bis weißer Eischnee entstanden ist. Dann die Speisestärke und das Orangenblütenwasser hinzugeben und gut verrühren.

Nehmt die Vanilleschote aus der Milch heraus und gebt unter ständigen Rühren mit dem Schneebesen nach und nach die warme Milch zum Eischnee dazu.

Wenn alles eine homogene Masse ist, dann schüttet ihr sie wieder zurück in den Kochtopf und lasst sie einmal kurz aufkochen, dabei ständig mit dem Schneebesen rühren, damit nichts anbrennt. Wenn die Creme leicht blubbert, zieht ihr sie vom Herd. Sie sollte jetzt eingedickt sein.

Gebt die Creme in eine Schüssel und deckt sie luftdicht mit Frischhaltefolie ab. Klebt die Folie auf die Oberseite des Puddings, damit es keine Haut gibt. 

Nachdem der Pudding auf Zimmertemperatur abgekühlt ist, schlagt ihr ihn einige Minuten auf, bis er luftig und cremig wird. Gebt dann nach und nach die weichen Butterwürfel dazu und achtet darauf, dass alles sich gut verbindet. Pudding und Butter müssen die gleiche Temperatur haben. Meine Küchenmaschine hat eine Rührschüssel aus Metall. Die wärme ich vorher immer mit heissem Wasser an. 

Deckt die Buttercreme wieder mit Folie ab und gebt sie über Nacht in den Kühlschrank.


Am nächsten Tag:

Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer Arbeitsplatte wieder mehrfach falten, dass die Luft herausgeht. Jetzt dürft ihr auch ein wenig Mehl verwenden. Dann zu einem Kreis ausrollen von circa 26 cm Durchmesser.

Den Teigkreis auf ein mit Backpapier belegtes Blech in einen Tortenring legen oder in eine entsprechend große Springform. 

Ein Ei verquirlen und den Teig damit bestreichen. Die andere Hälfte der Ei-Mischung für später aufbewahren.

Mit einem feuchten Tuch abdecken und bei Zimmertemperatur noch mal 1h gehen lassen.

Den aufgegangenen Teig ein zweites Mal mit dem restlichen Ei einpinseln und mit Hagelzucker großzügig bestreuen.

Im vorgeheizten Backofen eine feuerfeste Schale mit heißem Wasser auf den Boden stellen und den Kuchen auf mittlerer Schiene bei 170° circa 25 Minuten backen.

Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen, dann aus der Form lösen und mit einem Messer mittig aufschneiden. Deckel und Unterteil aufklappen.

Beide Hälften jeweils auf ein Stück Backpapier legen.

In der Zwischenzeit das Wasser/O-Saft mit dem Zucker aufkochen lassen zu einem Sirup, leicht abkühlen lassen und dann Orangenlikör oder Orangenblütenwasser dazugeben. Wer möchte, kann auch etwas geriebene Orangenschale dazu geben.

Die Hälfte des Sirups auf das Unterteil träufeln und die andere Hälfte auf die Unterseite des Deckels. Den Sirup einziehen lassen.

Mit einem scharfen Messer den Deckel in acht Tortenstücke teilen.

Creme aus dem Kühlschrank holen (sie sollte nicht zu kalt sein) und gleichmäßig kuppelförmig auf der Unterseite verstreichen. Dann die acht Tortenstücke des Deckels darauf zusammensetzen. Dadurch verhindert ihr, dass nachher beim Schneiden der Torte die Creme herausquillt.

Die Torte mit Frischhaltefolie gut abdecken und noch einmal für mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

Bon Appetit! .♥️